Fatigue-Syndrom: eine Besserung durch Akupressur

Ängste, Depressionen und Schmerzen sollen sich durch zwei Akupressur-Methoden wegmassieren lassen. Eine positive Wirkung konnte nun im Rahmen einer kontrollierten Studie zu dieser traditionellen manuellen Therapie festgestellt werden, auch auf das sogenannte Fatigue-Syndrom.

Was ist das Fatigue-Syndrom?

Dieser Fachbegriff bezeichnet eine chronische Erschöpfung, die insbesondere nach einer körperlichen Belastung mit starker Müdigkeit einhergeht, wodurch die Betroffenen hinsichtlich ihrer Aktivitäten stark beeinträchtigt sind. Allein in den USA könnten bis zu 2,5 Millionen Menschen betroffen sein, wobei der chronische Erschöpfungszustand in sehr vielen Fällen nicht diagnostiziert wird. Bei Frauen in einem Alter von 30 bis 45 Jahren tritt diese medizinisch anerkannte Erkrankung etwa dreimal so oft auf wie bei Männern.

Besonders betroffen: Frauen nach einer Krebsbehandlung

Über die typischen Symptome des Fatigue-Syndroms, also Konzentrationsschwäche, Abgeschlagenheit und depressiven Verstimmung, leiden Frauen sehr oft während einer Krebsbehandlung oder kurz nachdem diese erfolgreich abgeschlossen wurde. Einen chronischen Verlauf nimmt diese Erkrankung etwa bei 20 bis 50 Prozent der Betroffenen, was zu einer starken Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität führen kann. Üblicherweise werden diese Beschwerden durch Psycho- und Bewegungstherapie behandelt. Weitere Methoden zur erfolgreichen Behandlung kennt man in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dazu gehören zwei Akupressur-Techniken. So führt die entspannende Akupressur zu mehr Ruhe, wodurch auch die Schlafqualität verbessert wird. Die stimulierende Akupressur hingegen spendet Lebensenergie. Um diese positiven Effekte zu erreichen müssen die Betroffenen bestimmte Punkte auf ihrer Haut täglich mehrere Minuten lang mit kreisenden Bewegungen stimulieren.

Hintergründe zur Studie

Durchgeführt wurde die genannte Studie an der Universität von Michigan unter der Leitung von Suzanna Maria Zick. Ein TCM-Therapeut hatte dafür 288 Frauen darin eingewiesen, wie sie die Techniken korrekt anwenden. Bei der Untersuchung wurde diese Methode mit der aktuellen Standard-Behandlung verglichen. Dabei stellten die Forscher fest, dass sich die depressiven Verstimmungen bei 41,5 Prozent der Frauen verbesserten, wenn sie die entspannende Massagetechnik anwendeten. Bei der stimulierenden Massage verbesserte sich der Zustand immerhin bei 25 Prozent der Betroffenen. Der Zustand verbesserte sich bei Betroffenen aus der Kontrollgruppe hingegen lediglich bei acht Prozent. Beide Massagetechniken milderten des Weiteren die Angstzustände im Vergleich zu Patientinnen aus der Kontrollgruppe deutlich. Ebenso berichteten die Studienteilnehmerinnen, dass sie die Schmerzen weniger intensiv verspürten und fühlten sich dadurch folglich auch weniger stark eingeschränkt.

Nach einem Zeitraum von sechs Wochen beobachteten die Forscher die besten Ergebnisse. Sämtliche Symptome außer der Ängstlichkeit hatten sich weiter abgeschwächt. Deshalb plant das Forschungsteam die Entwicklung eines Massagestabes sowie einer App, welche die Frauen dazu animieren soll, die Massagen konsequent auszuführen.

Dass Akupressur den Zustand von Patienten, die unter dem Fatigue-Syndrom leiden, verbessert, konnte also festgestellt werden. Nicht klar ist jedoch, wie diese Verbesserung zustande kommt. Bereits in einer früheren Arbeit zum Thema hatten die Autoren vermutet, dass die Massage Auswirkungen auf die Hirnfunktion der Betroffenen haben könnte. Aber auch einen Placebo-Effekt schließen die Wissenschaftler nicht aus.

Februar 2019


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